Erste Zeitungen im 19. Jh.
Die erste Zeitung im Landkreis etablierte sich 1856 mit dem „Miesbacher Wochenblatt“. Johann Nepomuk Mayer hatte damit das „Aiblinger Wochenblatt“ (gegr. 1853) imitiert und versuchte sich aus einer recht übersichtlichen Mischung aus offiziellen Verlautbarungen, Anzeigen und wenigen redaktionell bearbeiteten Nachrichten. Das Blatt musste schon 1863 sein Erscheinen einstellen. Mayer betätigte sich aber noch als Buchbinder und Schreibwarenhändler. Sein Schwiegersohn Karl Werkmeister sollte 1891 mit dem „Schlierach-Boten“ nochmals eine Wochenzeitung gründen.
Diese blieb aber immer im Schatten des inzwischen entstandenen „Miesbacher Anzeiger“ und ging nach dem Ersten Weltkrieg ein.
Die beiden Weltkriege waren für alle Zeitungen existenzbedrohend. Insbe sondere zum Ende jeden Krieges hin, war mit einer zunehmenden Materi alknappheit zu kämpfen, Fachkräfte fehlten und allgemein ging „das Geld aus“. Mit Müh und Not hatten der „Seegeist“, der „Miesbacher Anzeiger“ und der „Oberbayerische Gebirgs bote“ den Ersten Weltkrieg überlebt. Der kleine „SchlierachBote“ musste dagegen schon sein Erscheinen ein stellen.
Übernahme durch den „Bayerischen Zeitungsblock“
Die 1920er Jahren waren nur äußerlich friedvolle Jahre. Wirtschaftlich war es ein mühevolles Ringen. So trat der neu gegründete „Bayerische Zeitungsblock“ aus München auf den Plan und übernahm in der Folge die Redaktionen mehrerer Lokalzeitungen. Gedruckt wurde anfänglich noch in den Stammhäusern.
› Text: Alexander Langheiter