Der Chefpilot Rudolf Mayr

Rudolf Mayr (1.5.1910-4.8.1991) war der jüngere Bruder des Druckerei-Inhabers W.F. Mayr II.
„Er arbeitete 1938 für die Deutsche Lufthansa im Atlantikdienst als Pilot eines Dornier- Flugbootes. Seine ers- te Erfahrung in polaren Regionen sammelte er im Mai 1938 bei einer dänischen Expedition (...)
Aufgrund seiner Polarerfahrung nahm er 1938/39 als Pilot des Dornier Wal D-ALOX Passat an der Deutschen Antarktischen Expedition unter der Leitung von Alfred Ritscher teil. Diese Expedition erkundete aus der Luft ein etwa 600.000 km2 großes Gebiet, das den Namen „Neuschwabenland“ erhielt. Mit den Messbildkameras von Passat und dem anderen Dornier Wal Boreas unter Flugkapitän Richardheinrich Schirmacher entstanden 11.600 Luftbilder bei der Expedition, die die Grundlage für die ersten Karten dieses Gebietes bildeten. Ein aus dem Inlandeis herausragender Gebirgszug wurde von der Expeditionsleitung Mayrkette genannt.

Die Mayrkette in der Antarktis

Im Zweiten Weltkrieg diente Mayr in der Luftwaffe, wo er zuletzt den Rang eines Hauptmanns beim Kampfge- schwader 40 bekleidete. Für seine Leistungen war er (...) mit dem Ritter- kreuz des Eisernen Kreuzes ausge- zeichnet worden.“ Wikipedia
„Promotions: (...) 26.10.1936: SS-Ober- sturmführer (...) 19.10.1943: SS-Haupt- sturmführer“ (...) Mayr and his crew had sunk 15 ships with 65000 GRT. By the time he was awarded the Knight's Cross.“
www.tracesofwar.com
Nach dem Krieg wurde Mayr wieder bei der Lufthansa beschäftigt und stieg zum Chefpiloten auf.“

Die Lockheed L-1649

„An ihre Pionierrolle bei der Erschließung von Flugrouten über den Südatlantik anknüpfend, eröffnete die neue Lufthansa am 15. August 1956 eine Verbindung von Hamburg nach Rio de Janeiro. Kommandant der "Super Constellation" mit dem Kennzeichen D-ALEC war Lufthansa-Kapitän Rudolf Mayr. Als erster deutscher Co-Pilot der Nachkriegs-Lufthansa wechselte er auf den linken Sitz des Kommandanten.“
www.berlin-spotter-de

Chefpilot Rudolf Mayr (links) und Flugkapitän Werner Utter überführten den ersten Lufthansa-Jet, die Boeing 707-430, nach Hamburg Fuhlsbüttel (2.3.1960)

Auch im Jet-Zeitalter war Rudolf Mayr wieder tonangebend. Nun mit der Boeing 707:
„Die "Frankfurt" (Kennung: D-ABOD) war eine Schwester der "Hamburg" und gehörte zu den ersten vier Boeing 707-430, die die Lufthansa in Dienst stellte. Am 24. April 1960 wurde sie von Chefpilot Rudolf Mayr von Seattle nach Hamburg überführt, wo die Sitze und die Bordküche eingebaut wurden.
Bereits am 5. Mai 1960 eröffnete sie die Lufthansa-Route Frankfurt-San Francisco. (...)
In 59 000 Flugstunden ist sie 20.783-mal gestartet und gelandet und hat 53 Millionen Kilometer zurückgelegt - 140mal die Entfernung Erde-Mond! Die Veteranin der Lüfte wird einen ständigen Platz auf dem Flughafen Fuhlsbüttel finden, die von den öf- fentlichen Besichtigungsrundfahrten angesteuert werden.“
Hamburger Abendblatt, 4.6.1999